Über 35 Jahre Tradition in der ambulanten Gesundheitsversorgung im Markgräflerland

Die Geschichte unserer Praxis ist eng verknüpft mit der historischen Entwicklung sowie des medizinisch-technischen Fortschrittes der Dialysebehandlung.

Die Nierenersatztherapie wurde 1968 in Deutschland eingeführt. Mitte der 70er-Jahre war sie noch eine junge Sparte der medizinischen Patientenbehandlung und wurde nur an großen Zentren durchgeführt, so auch in der Uniklinik in Freiburg. Aufgrund des zunehmenden Therapiebedarfs an Dialysebehandlungen kam es dort bald zu Kapazitätsengpässen. Um einerseits der steigenden Patientenzahl und andererseits dem Wunsch einer wohnortnahen Behandlung gerecht zu werden, war die Neugründung von Dialyseeinrichtungen außerhalb großer Krankenhauszentren unabdingbar. Diese sollten in ihrer Ausstattung vor allem den speziellen Bedürfnissen chronisch nierenkranker Patienten gerecht werden.

Als erste eigenständige Dialyseeinrichtung in Südbaden außerhalb Freiburgs wurde im Jahre 1977 unter der Leitung von Dr. med. Herwig Boeckle (damals wissenschaftlicher Assistent der Medizinischen Uniklinik Freiburg) und seiner Frau Barbara Boeckle (Dialyseschwester und Praxismanagerin) unser Dialysezentrum in Müllheim gegründet. Von diesem Zentrum ausgehend wurden dann auch weitere Abteilungen in Schopfheim, Waldshut, Lörrach und Bad Krozingen errichtet. Die Verwaltung und logistische Organisation wurde zentral für alle Zentren durch das DTZ (Dialysetrainingszentrum) gesteuert. Zum Aufgabenbereich der dezentral positionierten internistischen Nephrologen (Nierenspezialisten) gehörte von Anfang an neben der ambulanten Patientenbetreuung auch die konsiliarische Versorgung der örtlich ansässigen Kliniken. Diese Gesundheitsdienstleistung von ausgebildeten Spezialisten wurde damals wie heute, sehr gerne in Anspruch genommen, da die Qualität der stationären Patientenversorgung in diesen Häusern damit gesteigert wurde und den Patienten eine Verlegung in die Uniklinik Freiburg mit langem Anfahrtsweg erspart blieb. Und so hat sich über die Jahre beispielhaft in der Gesundheitsversorgung im Markgräflerland schon früh entwickelt, was heute noch immer von Gesundheitsexperten in Deutschland propagiert wird: die synergistische Verzahnung von ambulanter und stationärer Patientenversorgung im Sinne einer integrierten Patientenversorgung.

Dialysezentrum in MüllheimDas Dialysezentrum in Müllheim war räumlich zunächst im „alten Müllheimer Krankenhaus“ in der Moltkestrasse untergebracht, bevor im Jahre 1992 neue Räumlichkeiten in der Werderstrasse im Zentrum der Stadt bezogen wurden. Die Nachteile dieses Standortes wurden aber bald deutlich: räumlich zu eng und für die Patienten komplizierte und weite Wege in der interdisziplinären Diagnostik und Therapie als auch ein hoher Personalaufwand bei der zusätzlich konsiliarischen Betreuung stationärer Patienten im örtlichen Kreiskrankenhaus. Anfang des neuen Jahrtausends dann eröffneten sich für unsere Praxis neue Perspektiven durch die Planung und Realisierung eines kompletten Krankenhausneubau durch den Betreiber „Helios-Kliniken“. Und so entschied man sich, die günstige Gelegenheit zu nutzen und Räumlichkeiten in diesem Gebäude anzumieten in die 2006 umgezogen werden konnte.

Das Dialysezentrum in Bad Krozingen entstand aus dem steigenden Bedarf der Behandlung von chronischen Nierenpatienten welche sich zur kardiologischen Behandlung ins Herzzentrum begaben. Mit dem Neubau eines neuen Bettenhauses konnte auch unsere Praxis 2007 hier neue Räume beziehen.

Im Jahre 1979 wurde im Herzzentrum Bad Krozingen bei einem jungen Patienten, welcher durch einen Sportunfall ein dissezierendes Aortenaneurysma und in der Folge ein Nierenversagen erlitten hatte, die erste Akutdialyse durchgeführt. Professor Heinze (Oberarzt der Uniklinik Freiburg) und Barbara Boeckle (Dialyseschwester) führten die Behandlung erfolgreich durch. Und diese Behandlung war der Auftakt für eine jahrzehntelange, fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Herzzentrum und unserer Praxis zum Wohle betroffener Patienten, die bis zum heutigen Tag Bestand hat.

Das Dialysezentrum in Schopfheim entwickelte sich im Laufe der Jahre ebenfalls stark und ist inzwischen ein fester Bestandteil in der ambulanten und stationären Krankenversorgung des Wiesentals. Neben einer Dependance im Kreiskrankenhaus Schopfheim, werden Patienten im Ortsteil Fahrnau in einem eigenen Gebäudekomplex behandelt. Der immer größer werdende Bedarf an Dialysebehandlungen machte im Laufe der Jahre auch eine Aufstockung des ärztlichen und pflegerischen Personals notwendig. So verstärkte im Jahre 1984 Dr. med. Rainer Kuhn das Ärzteteam, später dann traten Frau Dr. med. Maria Macner und Frau Dr. med. Christine Reichert-Jünger hinzu. Während Dr. Kuhn mehr die „Zentrale“ in Müllheim verstärkte, bauten Dr. Macner und Dr. Reichert-Jünger die Zentren in Schopfheim und Bad Krozingen sukzessive aus. Auch die Anzahl der Mitarbeiter stieg analog zur steigenden Patientenzahl kontinuierlich: gehörten bei der Gründung 1977 noch 8 Personen zum Team, sind es 35 Jahre später fast 60 Mitarbeiter, die sich für die Bereiche Pflege, Technik, Service sowie Verwaltung verantwortlich zeigen. Analog zu unserem Zentrum entwickelten sich die Abteilungen in Lörrach und Waldshut im Verlauf als eigenständige Dialysezentren.

Im Jahre 2007 vollzog sich in der Praxis dann der erste Generationswechsel: Dr. med. Herwig Boeckle und Dr. med. Rainer Kuhn schieden aus Altersgründen aus der Praxis aus und an ihrer Stelle übernahmen Prof. Dr. med. Martin Bek und Dr. med. Markus Cybulla zusammen mit Frau Dr. Macner und Frau Dr. Reichert-Jünger ärztliche und unternehmerische Verantwortung.

Heute firmiert die Praxis unter dem Namen „Fachinternistische Gemeinschaftspraxis Markgräflerland“ (FGM) und betreut ca. 150 chronische Dialyse- und ca. 60 nierentransplantierte Patienten. Neben dem nephrologischen Schwerpunkt wurde das Behandlungsspektrum u.a. durch die Behandlung von Patienten mit Rheumaerkrankungen erweitert.